… ob er aber überhaupt noch kommt, ist nicht gewiss: Straßenbau an der Rennbahn startet frühestens 2020

Abgeholzte Bäume an der Panitzscher Trabrennbahn. Nun verzögert sich der Straßenbau um ein weiteres Jahr.

Die Straße zwischen Panitzsch und Plösitz ist in einem – gelinde gesagt – verbesserungswürdigen Zustand. Eben diese Verbesserung hat sich die Gemeinde Borsdorf seit Jahren vorgenommen. Jahr für Jahr scheiterte das Vorhaben jedoch am nötigen (Klein-)Geld. Doch 2019 werde es endlich losgehen, verkündete die Gemeinde 2018. Den Anfang werde der Bauabschnitt zwischen den Kreuzungen Sommerfelder/Tauchaer Straße (Eiszeit) und Tauchaer/Kriekauer Straße machen. In einer Blitzaktion wurden im Februar die Bäume entlang der jetzigen Straße gefällt, um Platz für die neue Trassenführung samt Geh-/Radweg zu schaffen. Kurz zuvor bewilligte der Gemeinderat das für die Fällung benötigte Geld.

Und nun? Passiert erstmal nichts, das aber ziemlich lange. Genauer gesagt: bis 2020, mindestens, denn die für das Vorhaben beantragten Fördermittel wurden nicht bewilligt. Und ohne die Förderung geht beim Straßenbau nichts. „Als wir mit der Planung begonnen haben, beliefen sich die geschätzten Kosten für die 600 m Straße auf rund 600.000 Euro. Inzwischen rechnen wir mit 1,25 Millionen plus der Kosten für die Entwässerung“, erläuterte Bürgermeister Ludwig Martin kürzlich bei einem Lokaltermin an der künftigen Baustelle, zu dem der CDU-Ortsverband Borsdorf eingeladen hatte. Ein Anwohner, der sich über die Ruhe auf der vermeintlichen Baustelle gewundert hatte, kommentierte diese Information mit den Worten „Dann werden sie wohl vor Baubeginn noch einmal Bäume fällen müssen …“

Doch der ärgerliche Verzug hat auch eine klitzekleine positive Seite: Für den Bau der neuen Straße benötigt die Gemeinde auch den grünen Streifen vor den angrenzenden Wohngrundstücken. Diese schmalen Flächen gehören jedoch den Eigentümern der jeweiligen Grundstücke „dahinter“. Zum Glück seien diese vor Jahren bereits als separate Flurstücke vermessen und eingetragen worden, so dass dieser Schritt nun nicht auch noch notwendig ist, sagte der Bürgermeister.  Am 22. Mai, in seiner letzten Sitzung vor der Kommunalwahl, soll der alte Gemeinderat per Beschluss noch die Weichen für den Kauf der Grundstücke stellen. Bei pünktlichem Baubeginn hätte es mit dem Grunderwerb eng werden können …

Bürgermeister Ludwig Martin machte am Rande des Ortstermins seinem Frust über die notorisch unzureichende Finanzierung des Straßenbaus Luft. „Das ist angesichts der Finanzausstattung der Kommunen ein unlösbares Problem. Wir verfügen nur über einen Bruchteil der benötigten Mittel. Nur gut, dass die meisten Straßen statt der geplanten 40 Jahre mehr als doppelt so lange halten.“   André Dreilich

Leave a Comment